Unser 2. Geschäftsführer und Platzwart Josef Korten zählt nun auch ganz offiziell zu den Legenden des Lokalsports! Am Freitagabend wurde „Jupp“ bei der von der Stadt und dem Stadtsportverband veranstalteten Dorstener Sportlerehrung mit dem Ehrenpreis für das Lebenswerk ausgezeichnet.
Für einen festlichen Rahmen und eine tolle Party im Anschluss an den Ehrungsteil in der KIA Baumann Arena sorgten mit viel Fleiß und Hingabe einmal mehr die hervorragenden Gastgeber von der Basketballgemeinschaft Dorsten. Moderiert wurde die Sportlerehrung wieder vom zungenfertigen Vorsitzenden des TC Deuten, Jan-Henning Janowitz, und Leichtathletin Christina Honsel, Dorstens Sportlerin des Jahres 2015.
Die Verleihung des Ehrenpreises, der zum sechsten Mal vergeben wurde, war wieder einer der Höhepunkte des Abends, an dem die Dorstener Sportgemeinde sich selbst und die Erfolge und Verdienste ihrer Aktiven und Funktionäre feierte. Bürgermeister Tobias Stockhoff strich in seiner Anmoderation der Ehrenpreisverleihung die ganz besondere Bedeutung des Ehrenamtes nicht nur für das (Sport-) Vereinsleben heraus und betonte zugleich, wie wichtig auch diejenigen Personen sind, die hinter den Ehrenamtlern stehen und sie in ihrem Wirken auf vielfältige Art und Weise unterstützen.
Nachdem unser trotz der Anwesenheit einer großen BVH-Delegation und seiner Kinder und Enkelkinder zunächst sichtlich überraschter und schließlich ergriffener Jupp als diesjähriger Preisträger bekannt gegeben und ihm vom Stadtsportverbandsvorsitzenden Helmut Winkler die Ehrentrophäe übergeben worden war, führte der Bürgermeister folglich auch Jupps bessere Hälfte Gerda auf das Podium. „Mit viel Liebe und gutem Herz“ würden sie in jeden Tag starten, so die beiden, als sie vom Sportkoordinator Michael Maiss, der für die launige Laudatio zuständig war, gefragt wurden, was denn das Frühstücksritual sei, aufgrund dessen Jupp auch mit seinen bald 85 Lenzen immer noch so gut in Form sei. Dies durfte er zum Abschluss seiner Ehrung auch noch in einem Volleyduell mit Michael, der dafür extra seine teuren Roger Federer Rackets mitgebracht hatte, unter Beweis stellen.
Zuvor hatte man einige Stationen von Jupps Tenniskarriere Revue passieren lassen. Mit der Filzballjagd begonnen hatte der gelernte Werkzeugmacher vor 63 Jahren beim Werkstennisverein der Eisengießerei und Dorstener Maschinenfabrik. In den Betrieben hatte er auch sein Arbeitsleben verbracht. 1975 trat er unserem noch jungen BVH bei – er sollte trotz vieler Wechselofferten nie mehr für einen anderen Club spielen. Mit seinem Schomburgk II – Team schaffte er Ende der 80er Jahre den Aufstieg in die Oberliga – die damals höchste Amateurklasse. Nach Auflösung seiner Stammmanschaft aus gesundheitlichen Gründen wechselte Jupp 2002 in die Herren50 des BVH – mit bereits 69 Jahren auf dem Buckel. 13 Jahre blieb er dieser Mannschaft treu und spielte mit ihr 11 Jahre in der Verbandsliga und zwei in der Westfalenliga. Erst mit 82 wechselte er schließlich zu den Herren70, bei denen er noch heute als unverzichtbarer Leistungsträger mitwirkt.
Noch beeindruckender sind seine im durchaus als „fortgeschritten“ zu bezeichnenden Tennisalter errungenen Erfolge auf nationaler Ebene: 2010 wurde Jupp Deutscher Meister im Doppel bei den Herren75, 2013 gewann er sowohl im Einzel als auch im Doppel den Titel in der Altersklasse 80+ und spielte mit dem deutschen Team bei der Senioren-Weltmeisterschaft in Villach. Ein Jahr später wurde er noch einmal Deutscher Meister im Herren80-Doppel. Damit ist Jupp natürlich der mit Abstand erfolgreichste Spieler in der Geschichte des BVH. Auch bei früheren Dorstener Sportlerehrungen war er folglich schon als Sportler des Monats und Medaillengewinner in der Goldkategorie zu Gast.
So ein langes und bewegtes Sportlerleben, da kamen Jupps eigentlich noch viel bedeutendere Leistungen fast ein wenig zu kurz: Bereits für die Dorstener Maschinenfabrik hat er sich viele Jahre um die Instandhaltung der zwei dazugehörigen Tennisplätze gekümmert, seit mindestens 30 Jahren sorgt er inzwischen auch beim BVH fast im Alleingang dafür, dass alle sieben Courts stets in tadellosem Zustand sind. Besonders schön zu sehen war in den vergangen beiden Jahren seine Freude daran, dass seine Plätze durch den Aufschwung beim BVH wieder ganz regelmäßig von vielen Kindern und Jugendlichen bevölkert und bei vielen Trainingseinheiten, Mannschaftsspielen und Turnieren ausgiebig bespielt wurden. Auch bei vielen anderen handwerklichen Arbeiten auf der Anlage hatte und hat Jupp natürlich stets seine geschickten und erfahrenen Finger im Spiel. Und auch Vorstandsämter scheute er nicht, seit nunmehr 20 Jahren ist er inzwischen 2. Geschäftsführer des BVH.
Einem solchen Mann muss man fast schon ein Denkmal setzen – dachte sich auch unser Vorsitzender Franz Schmitz. Und so präsentierte er bei der Sportlerehrung mit unserem 2. Vorsitzenden Klaus Seidel eine Ehrentafel, die an Jupps sportliche Leistungen und seine Verdienste um den BVH erinnern und einen besonderen Platz am Eingang unseres Clubhauses finden soll.
Wir alle hoffen aber natürlich, dass wir unseren Jupp noch lange in Aktion bewundern können…