Unsere BVH-Vereinslegende Josef Korten – erst kürzlich bei der Dorstener Sportlerehrung mit dem Preis für sein sportliches Lebenswerk ausgezeichnet – greift bei den 50. Nationalen Tennis-Hallenmeisterschaften für Seniorinnen und Senioren nach seinem fünften Deutschen Meistertitel.
2010 war Jupp bereits Deutscher Meister im Doppel bei den Herren75 geworden, 2013 gewann er sowohl im Einzel als auch im Doppel den Titel in der Altersklasse 80, ein Jahr später wurde er noch einmal Deutscher Meister im Herren80-Doppel. Am Donnerstag um 10.30 Uhr spielt er nun wenige Tage nach seinem 85. Geburtstag im TVN Tennis-Zentrum an der Essener Hafenstraße um den Einzel-Titel in der Herren85-Konkurrenz.
Der Weg ins Endspiel der allerhöchsten Altersklasse war zunächst nicht besonders steinig, denn im Achtelfinale hatte Jupp ein Freilos erwischt und sein Viertelfinalgegner war gar nicht erst angetreten. In der Vorschlussrunde am Dienstag bekam er es dann aber mit der Nummer eins der immerhin noch 17 Spieler zählenden Deutschen Rangliste bei den Herren85, dem entsprechend auch an Position eins gesetzten Joachim Fechler vom TC Rot-Weiß Lage zu tun.
Vor den Augen seiner Gattin Gerda und einer kleinen BVH-Delegation um unseren Vorsitzenden Franz Schmitz, der bei dem Turnier auch als Spieler bei den Herren70 am Start war und vor seinem Ausscheiden ein Qualifikations- und ein Hauptrundenmatch hatte gewinnen können, legte Jupp los wie die Feuerwehr. Zügig ging er mit 3:0 in Führung und alles deutete auf einen souveränen Durchmarsch hin. Zwar kam sein Gegner allmählich etwas besser in die Partie und Jupp produzierte den einen oder anderen leichten Fehler zu viel, den ersten Satz sicherte sich unser Altmeister aber schließlich glatt und verdient mit 6:2.
Auch im zweiten Durchgang ging er zunächst in Führung, dann aber wurde die Partie immer enger, vor allem da Jupp, der läuferisch im Vorteil war, es allzu oft zu genau spielen wollte und auch manche Chance aus dem Halbfeld etwas leichtfertig vergab, während sein Gegenüber sicherer wurde und nun auch immer wieder mal spielerische Akzente zu setzen wusste. Beim Stand von 5:5 konnte Jupp gerade noch zwei Breakbälle abwehren und wenig später ging es in den Tiebreak. In diesem wollte Jupp plötzlich so gut wie gar nichts mehr gelingen… Mit einem 7:2 verbuchte der Gegner den zweiten Durchgang auf der Habenseite und nun musste also der Matchtiebreak die Entscheidung bringen.
Der entwickelte sich zunächst zu einer ausgeglichenen Zitterpartie, die auch auf den Zuschauerbänken für gehörige Spannung sorgte. Zum Glück hatte sich unser bisweilen diesbezüglich etwas unsichere Jupp dank der für die Partie eingesetzten Schiedsrichterin nicht allzu sehr um Nebensächlichkeiten wie das Aufschlagrecht, die entsprechende Aufstellung auf dem Spielfeld oder den Spielstand sorgen müssen. So konnte er nach dem Seitenwechsel beim Stand von 6:6 mit voller Konzentration noch einmal richtig aufdrehen und sich drei Punkte in Folge und damit Matchbälle erspielen. Und gleich den ersten vermochte er mit einem sensationellen von der Mitte der Grundlinie nach links gespielten Rückhandslice-Stopp zu nutzen!
Im Finale am Donnerstag bekommt es Jupp nun mit Ewald Przewloka vom Euskirchener TC Rot-Weiß zu tun. Nicht nur unsere guten Wünsche mögen unsere Vereinslegende dabei begleiten!